Zahnpasta Guide

Zahnpasta – Was Sie darüber wissen sollten

Jährlich verbraucht ein Mensch rund fünf Tuben Zahnpasta, doch welche fördert wirklich die Zahngesundheit? Beinahe jährlich tauchen neue Produkte auf und versprechen nur das beste für die Zähne. Welcher Hersteller hält seine Versprechen, bei wem lösen sie sich in Luft auf? Als Verbraucher kann man das oft gar nicht wissen. Worauf es bei der Wahl einer passenden Zahnpasta ankommt kann mit ein bisschen Hintergrundwissen aber schnell herausgefunden werden.

Ängstliche Menschen sind überzeugt: Zahnpasta darf kein oder nur wenig Fluorid enthalten, sonst steht es schlecht um die Gesundheit. Führende Forscher jedoch sind überzeugt, dass Fluorid bis zu 40 Prozent aller Kariesfälle verhindert und damit unerlässlich ist. Schädlichkeit konnte dem Mineralstoff in keiner Studie bislang nachgewiesen werden. Was ist also dran am Mythos Fluorid und seinen Gefahren?

Drei Zahnpastatypen – welche passt zu wem?

Die Universalzahnpasta:
Die am häufigsten verkaufte Zahnpastaart ist Universalzahnpasta. Unkompliziert in der Handhabung, für jeden geeignet und mit Komplettschutz ausgestattet. Klingt gut, ist es das auch? Funktionierende Universalzahnpasten begründen ihre Wirkung auf Fluorid, einige Produkte verzichten hingegen vollkommen darauf. Testverfahren, wie beispielsweise von der Stiftung Warentest, haben fluoridfreie Zahnpasten getestet und sind zu einem vernichtenden Urteil gekommen. Man kann sagen, dass der Verzicht auf Fluorid dem Verzicht auf Zahnpasta gleichzusetzen ist.

Die Universalzahnpasta passt zu jedem, der über gesundes Zahnfleisch verfügt und keine besonderen Einschränkungen der Mundgesundheit aufweist. Auch Prothesenträger können diese Produkte anwenden und die Dritten damit reinigen.

Die Sensitiv Zahnpasta:
Wer unter schmerzempfindlichen Zähnen und freiliegenden Zahnhälsen leidet, kennt den Schmerz bei kalten Getränken und warmer Flüssigkeit. Sensitive Zahnpasten haben eine geringe Abriebstärke und sollen den empfindlichen Zahnhals schützen. Diese Art von Zahnpasta ist grundsätzlich für jedermann geeignet, die besondere Zielgruppe sind aber Menschen mit schmerzempfindlichen Zähnen. Oft ist an den empfindlichen Zähnen jedoch nicht die falsche Zahnpasta, sondern die falsche Putztechnik schuld. Werden die empfindlichen Zähne zu stark geputzt oder hat die Zahnpasta einen zu hohen Abriebgrad, wird der Zahnschmelz porös und die Zahnhälse liegen frei.

Zahnpasta mit Weißeffekt:
Weiße Zähne, wer wünscht sie sich nicht? Zahnpasten mit Weißeffekt sollen nicht nur normalen Zahnbelag entfernen, sondern auch Ablagerungen. Der Abrieb bei diesen Pasten ist höher, bei normaler Anwendung wird der Zahnschmelz jedoch nicht beschädigt. Geeignet sind Produkte dieser Kategorie für Raucher, Tee- oder Kaffeetrinker und Menschen mit Neigung zu Ablagerungen auf den Zähnen. Diese werden beim Putzvorgang entfernt und die Zähne werden deutlich weißer. Nur bedingt geeignet ist Zahnpasta mit Weißeffekt für Menschen mit empfindlichen Zahnhälsen.

Fluorid – was hat der Mineralstoff in der Zahnpasta verloren?

Fluorid ist nicht nur notwendig, sondern zählt als wichtigster Mineralstoff in der Zahnpasta. Die Volkskrankheit Karies entsteht durch Zahnbeläge, die von Bakterien befallen sind. Im Mund finden sich die Bakterien gut zurecht, da Zucker aus der menschlichen Nahrung ihr Nahrungsmittel sind. Die sogenannten Plaquebakterien können Säure bilden und damit den Zahnschmelz entmineralisieren. Die Folge ist Karies, die unbehandelt zu einer tiefgreifenden Entzündung führen kann. Fluorid ist der Gegenspieler von Kariesbakterien, er beugt der Entstehung vor und gibt Mineralstoffe an die Zähne zurück. Gleichzeitig erhöht sich die Widerstandskraft der Zähne gegen neuerliche Attacken der Bakterien. Drei Arten von Fluorid werden in Zahnpasta eingesetzt: Zinnfluorid, Aminfluorid und Natriumfluorid. In Tests schneiden Kombipräparate aus Amin- und Zinnfluorid am besten ab.

Ist Fluorid giftig und schadet der Gesundheit?

Beim Wort Fluorid rümpfen ängstliche Menschen schnell die Nase und wehren ab. „Schädlich, gesundheitsgefährdend, krebserregend“ – so lautet das Fazit vieler Zahnpastanutzer. Auf all diese Gerüchte gibt es nur eine Antwort: Die Dosis entscheidet über die Giftigkeit! Fluorid ist in einer Grenzmenge von 0,05 Milligramm pro KG Körpergewicht nicht nur unschädlich, sondern sogar als Verzehrmenge empfohlen. Beispiel: Ein Kind mit einem Körpergewicht von 20 Kilo müsste 400 Gramm Zahnpasta verzehren, um lebensgefährliche Vergiftungserscheinungen aufzuweisen.

Dieses Beispiel zeigt, dass bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch von Zahnpasta keinerlei Gesundheitsgefährdung droht. Hinzu kommt, dass nach aktuellen Kenntnisstand keine Krebsgefahr von Fluorid ausgeht.

Viel Werbung, wenig Inhalt – so gut wirkt Zahnpasta wirklich

Glaubt man den Werbeversprechen, ist jede Zahnpasta die beste. Auffällig sind besonders Versprechungen, die weit über die Vorbeugung von Karies hinausgehen. Da werden vorbeugende Wirkung gegen Zahnstein, Parodontose und vieles mehr versprochen. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass die besonders hoch gelobten und beworbenen Zahnpasten keine Wirkstoffe enthalten, die besonders gute Leistungen versprechen. Parodontose, Zahnstein und Karies entstehen allesamt aus Plaques und eine fluoridhaltige Zahnpasta ist in der Lage diese Plaques zu entfernen und die Zähne zu kräftigen. Hochgelobte Werbeversprechen sind oft nur Schall und Rauch – mehr als eine herkömmliche Zahnpasta können die Produkte auch nicht.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Zahnpasta

Ab welchem Alter soll man Zahnpasta benutzen?

Sobald sich das erste Zähnchen des Babys zeigt, ist es Zeit mit der Zahnhygiene anzufangen. Kinderzahnpasta mit Fluorid ist die beste Option, um der Entstehung von Karies schon bei den Kleinsten vorzubeugen.

Wie viel Zahnpasta gehört auf die Bürste?

Viel hilft viel? Das ist ein Irrglaube der nicht nur falsch, sondern auch teuer ist. Es ist bei zweimaliger Anwendung täglich vollkommen ausreichend eine erbsengroße Portion Zahnpasta zu verwenden.

Warum hilft Zahnpasta bei Pickeln?

Pickelgeplagte Teenager kennen den Effekt: Zahnpasta über Nacht auf den Pickel auftragen und am nächsten Tag ist er ausgetrocknet. Die Wirkung beruht auf dem Inhaltsstoff Zink, der auch in vielen Anti-Pickel-Tinkturen zum Einsatz kommt. Zusätzlich wirkt das Fluorid antibakteriell und dämmt die Entzündung des Pickels ein.

Gibt es Zahnpasta ohne Fluorid?

Einige Kosmetikhersteller und auch offizielle Zahnpastahersteller bieten Zahnpasta ohne Fluorid an. Bekannteste Hersteller sind hier Pardontax, Weleda, Ajona und Biodent.

Sollte man Zahnpasta nur ausspucken oder ausspülen?

Es ist ratsam den Mund nach dem Zähneputzen auszuspülen. Dadurch werden beim putzen gelöste Beläge aus dem Mund gespült. Nur ausspucken reicht nicht, da sich gelöste Reste sonst weiter im Mund befinden und sich wieder anlagern können.

Kann man normale Zahnpasta für Hunde benutzen?

Es ist nicht empfehlenswert dem Hund die Zähne mit Menschenzahnpasta zu putzen. Grund ist vor allem, dass Hunde dazu neigen die Paste zu verschlucken, was Fieber hervorrufen kann. Dazu kommt, dass kaum ein Hund den Geschmack von Minze schätzt. Im Zoofachhandel gibt es spezielle Hundezahnpasta, oft in Geschmacksrichtungen wie Rindfleisch etc.

Wie viel Zahnpasta darf man im Handgepäck mitführen?

Zahnpasta darf im Handgepäck mitgeführt werden, allerdings nur in Behältern mit maximal 100 ml. Inhalt. Diese Behälter müssen in einem Klarsichtbeutel aufbewahrt werden.

Welche Zahnpasta ist nun wirklich die Beste?

Die beste Zahnpasta lässt sich pauschal nicht festlegen, da individuelle Umstände zur Kaufentscheidung führen. Menschen mit sensiblen Zähnen haben andere Ansprüche und Bedürfnisse als Menschen mit starken Zahnablagerungen. Welche Zahnpasta man nehmen sollte hängt daher von einem selbst ab. Empfehlenswert ist es jedoch immer zu schauen, wie gut eine Zahnpasta im Test abgeschnitten hat und ob sie Fluorid enthält.

Quellen

  • http://www.rhein-leybach.de/fluoride.html
  • http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/wie-gefaehrlich-ist-das-fluorid-in-der-zahnpasta-a-946074.html
  • https://www.test.de/Zahnpasta-im-Test-4607097-0/
  • http://www.kinderzahnaerzte.de/zaehneputzen___ab_wann_.html