Zahnschmerzen durch Zähneknirschen

Eine Aufbissschiene hilft bei Zähneknirschen und lindert Zahnschmerzen
Eine Aufbissschiene hilft bei Zähneknirschen und lindert somit Zahnschmerzen.

Zähneknirschen, medizinisch als „Bruxismus“ bezeichnet, ist ein weit verbreitetes Problem. Meist passiert es im Schlaf. Dabei entsteht ein enormer Druck, da der Kaumuskel zu den stärksten Muskeln des Körpers gehört. Die möglichen Folgen sind ausgeprägte Schmerzsyndrome und stark abgenutzte Zähne.

Nachfolgend wird alles Wissenswerte rund um das Zähneknirschen erläutert. Zudem folgen Tipps zu den Behandlungsmöglichkeiten. Dies ist wichtig, denn das vermeintliche Zähneknirschen kann mitunter schwere Folgen haben.

Was passiert beim Zähneknirschen, wie entsteht es, was sind die Ursachen?

Das Zähneknirschen, die sich regelmäßig wiederholende Aktivität der Kaumuskulatur geht mit einem starken, meistens unbewussten Pressen der Zähne einher. Die Ursachen sind sehr vielfältig und noch nicht gänzlich erforscht. Zähneknirschen passiert häufig im Schlaf, da das Bewusstsein dann völlig ausgeschaltet ist. Bei vielen sind seelische Probleme oder eine Stressreaktion der Auslöser. Bei starker seelischer Anspannung oder in Phasen höchster Konzentration knirschen viele Betroffene auch tagsüber unbewusst mit den Zähnen.

Doch auch ein Problem der Kiefergelenke, schiefe Zähne, ein schlecht sitzender Zahnersatz oder nicht optimal angepasste Kronen und Füllungen sind mögliche Ursachen. Eine zu hohe Füllung reicht schon aus, um das Zusammentreffen des Ober- und Unterkiefers zu beeinträchtigen. Der Körper versucht durch das Knirschen, die Füllung abzuschleifen. Vermehrter Alkoholgenuss, nächtliche Atmungsstörungen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer können ebenso Zähneknirschen begünstigen.

Mögliche Warnsymptome für Zähneknirschen sind:

  • Kopfschmerzen
  • vermehrte Müdigkei
  • Muskelkater in der Kaumuskulatur
  • verspannter Nacken und Nackenschmerzen
  • Ohrgeräusche wie Tinnitus
  • Sehstörungen
  • Schwindelgefühle
  • Übelkeit

Warum das Zähneknirschen so gefährlich ist

Die möglichen Folgen sind Zahn- und Kieferschmerzen sowie Schäden an den Zähnen und an der Zahnsubstanz. Zunächst einmal entstehen Risse im Zahnschmelz. Hierbei handelt es sich um die obere Schicht des Zahns, die durch die Mahlbewegungen abgerieben wird. Dies begünstigt Erkrankungen wie Karies und Parodonditis (Zahnfleischschwund). Hinzu kommen Defekte an den Zähnen und das Zahnfleisch weicht zurück. In der Folge verändert sich die Bisslage und es entstehen Fehlhaltungen. Durch Zähneknirschen kann es zur Fehlstellung des Unter- und Oberkiefers kommen. Ist es sehr stark ausgeprägt, können die Zähne nicht nur schmerzen, sondern sich sogar lockern. Auch ein Rückgang des Zahnfleisches ist möglich, denn eine Zahnfleischentzündung fördert eine Parodontitis.

Wie entstehen dadurch Zahnschmerzen?

Durch das zunehmende Knirschen und Pressen erhalten die Zähne eine erhöhte Belastung und Krafteinwirkung als gewöhnlich. Auf das umliegende Gewebe wird ebenso mehr Last ausgeübt. Dies alles sorgt für Beschwerden wie Zahnschmerzen, vor allem beim Essen. Erfolgt keine Behandlung, kann das Parodont gelockert werden, wodurch das Risiko für einen Ausfall der Zähne steigt. Dadurch können Bakterien leichter eindringen und die Taschen sich entzünden, was einen erheblichen Entzündungsschmerz begünstigt.

Zähneknirschen – was hilft dagegen?

Betroffene beißen nachts sprichwörtlich ihre Zähne zusammen, um den erhöhten Anforderungen des Alltags gerecht zu werden. Nimmt der Stress ab, hört meist auch das Knirschen auf. Daher ist es wichtig, die psychische Ursache zu erkennen und zu beseitigen. Damit der Abrieb der Zähne gering bleibt, sollte während des Schlafens eine Aufbissschiene verwendet werden. Diese sorgt dafür, dass der Druck auf das Kiefergelenk geringer wird. Auch Kiefergelenkschmerzen, die morgens gern auftreten, können dadurch beseitigt werden. Bei zahnmedizinischen Problemen muss eine entsprechende Behandlung erfolgen. Besteht der Verdacht, dass bestimmte Medikamente das Zähneknirschen verursachen, sollten sich Betroffene mit ihrem Arzt beraten. Er kann gegebenenfalls auf ein anderes Medikament zurückgreifen.

Zusammenfassung

Beim Zähneknirschen pressen bzw. reiben die Betroffenen meistens unbewusst die Zähne aufeinander. Zahnmediziner nennen dies „Bruxismus“. Dadurch kann es zu Abschleifspuren an den Kauflächen und Schmelzrissen sowie zu Schäden an der Zahnsubstanz und am Zahnhalteapparat kommen. Je länger Betroffene mit den Zähnen knirschen, desto mehr wird die Zahnoberfläche abgeschliffen, sodass der darunter liegende Zahnnerv immer weniger geschützt ist. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig. Wer zu lange damit wartet, riskiert bleibende Schäden. Eine vom Zahnarzt individuell gefertigte Aufbissschiene schützt die Zahnreihen. Sie sorgt dafür, dass ein weiteres Abschleifen der Zähne verhindert wird. Daneben ist es wichtig, den Auslöser zu beseitigen. Ohne Behandlung können sich die Zähne lockern oder ausfallen.