Behandlung – was hilft gegen Zahnschmerzen?

1. Medikamente
2. Hausmittel
3. Alternative Behandlungsmöglichkeiten

Schmerzmittel sind keine dauerhafte Lösung

Wer unter Zahnschmerzen leidet, greift schnell und unbedacht zu Schmerzmitteln. Zahnschmerzen können sehr stark und quälend sein. Schmerzmittel und Hausmittel jeglicher Art dienen jedoch nur als Überbrückung bis zu einem möglichen Zahnarztbesuch. Die Ursache von Zahnschmerzen wird durch Medikamente nämlich nicht beseitigt. Lediglich die Schmerzrezeptoren werden kurzzeitig betäubt.

Starke Zahnschmerzen erfordern einen Arztbesuch. Schmerzmittel sind keine Dauerlösung.
Starke Zahnschmerzen erfordern einen Arztbesuch. Schmerzmittel sind keine Dauerlösung.

Stark mit Karies befallene Zähne, entzündete Zahnwurzeln und Abszesse können den Kieferknochen angreifen und schädigen und sogar Herzprobleme verursachen. Nicht umsonst verlangen Internisten, dass zum Beispiel vor einer Herzoperation kranke Zähne saniert werden sollen. Die Gefahr einer Erkrankung der Herzkranzgefäße durch in die Blutbahn gelangende Keime aus einer Entzündung im Kieferbereich ist zu groß. Allerdings sind auch postoperative Schmerzen und chronische Zahnschmerzen nicht selten. Diese müssen behandelt werden. Wir geben Ihnen eine Antwort auf die Frage: Zahnschmerzen – Was tun?

Medikamente bei Zahnschmerzen

Zahnschmerzen sind die Symptome einer Zahnerkrankung und keine eigenständige Krankheit. Sie sollen selbstverständlich gelindert werden, um das Allgemeinbefinden zu verbessern. Am besten ist natürlich der sofortige Gang zum Zahnarzt, der die Schmerzursache erforscht und mit geeigneten Mitteln schnell beseitigen kann.

Rezeptfreie Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Ibuprofen und Paracetamol
Doch nicht immer haben Betroffene die Gelegenheit, einen Zahnarzt aufzusuchen. In der Apotheke gibt es eine Vielzahl an rezeptfreien Schmerzmitteln. Welches Präparat die beste Wirkung zeigt, hängt unter anderem von der Ursache der Schmerzen ab. Medikamente gegen Zahnschmerzen sollen schnell helfen und möglichst entzündungshemmend wirken. Geeignete Schmerzmittel sind Tabletten mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol. Auch Wirkstoffe wie Naproxen oder Acetylsalicylsäure können angewendet werden. Letzteres jedoch nicht vor oder nach zahnchirurgischen Eingriffen, da der Wirkstoffe blutverdünnend ist.

Weitere Informationen: Tabletten gegen Zahnschmerzen

Um den quälenden Schmerz bei Wurzelentzündungen und Pulpaentzündungen zu lindern, legt der Zahnarzt oft eine Faden-Tamponade mit betäubenden Schmerzmitteln (falls der Zahn noch zu retten ist) oder mit abtötenden Wirkstoffen direkt in den Wurzelkanal. Mit Wirkstoffen getränkte Fäden werden auch bei Zahnfleischentzündungen eingesetzt. Der Zahnarzt gibt bei einer Zahnreduktion in den meisten Fällen die geeigneten Schmerzmittel gleich mit, damit die Wundheilung problemlos von statten gehen kann.

Achtung: Die dauerhafte Einnahme von Schmerztabletten kann süchtig machen.

Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Zahnenden Kindern soll das Einreiben der Zahnleiste mit Kümmelöl, Teebaumöl oder Zimtöl helfen, die Schmerzen zu ertragen oder zu lindern.

Zahnschmerzen bei Erwachsenen sind mit Hausmitteln deutlich schwieriger beizukommen. Im Internet werden zahlreiche abenteuerliche Hausmittel und Tipps verbreitet, die Zahnschmerzen beseitigen sollen. Wir haben einige Hausmittelchen für Sie unter die Lupe genommen sowie ein passendes, kompaktes und kostenloses E-Book: „Ratgeber Zahnschmerzen“ im Angebot.

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Wachholder und Huflattich

Ein Aufguss aus Wachholderblättern, Huflattichblättern und Wachholderbeeren lindert als Kräuterdampfbad pochende Zahnschmerzen und wirkt antibakteriell. Der Dampf darf jedoch nur in den Mundraum aufgenommen und nicht eingeatmet werden – es besteht Verbrühungsgefahr der Mundschleimhaut und der Atemwege. Somit ist diese Methode nur bedingt (und für Kinder gar nicht) geeignet.

Kräutermischung als Tee

Spezielle Teemischungen gegen Zahnschmerzen werden in jeder Apotheke individuell zusammengestellt. Die Kräutermischungen bestehen meist aus Pfefferminze, Salbei, Johanniskraut und Baldrianund sollen bei chronischen Schmerzen (auch Zahnschmerzen) sowohl innerlich als auch äußerlich helfen.

Gewürznelken

Der Biss auf eine Gewürznelke soll den Zahnschmerz beseitigen. Tatsächlich verstärkt sich jedoch der Schmerz, wenn ein offen liegender Nerv in Berührung mit dem aggressiven Gewürz kommt. Gewalkter, roher Wirsing und zermahlene Nelken helfen hingegen als Packung von außen. Dazu wird die (gekühlte!) Masse in ein Leinentuch gewickelt und auf die geschwollene Wange gelegt.

Kälte

Kalte Umschläge helfen bei starken Entzündungen und Abszessen. Hierzu werden sie von außen auf die schmerzende, pochende Stelle gelegt. Eiswürfel hingegen sollen nicht im Innern des Mundraumes angewendet werden. Sie können den Schmerz ins Unerträgliche steigern, wenn das kalte Material den Nerv berührt.

Alkohol

Manche Menschen schwören auf die betäubende Wirkung von Alkohol und spülen mit Hochprozentigem den entzündeten, schmerzenden Zahn. Der Alkohol sollte allerdings nicht getrunken werden, weil er sich nicht mit zusätzlichen Medikamenten verträgt bzw. deren Wirkung aufhebt. Gut eignen sich Cognac oder Whisky. Die neben dem Alkohol enthaltenen Peptine töten Bakterien ab und lindern so kurzfristig die Zahnschmerzen.

Zwiebelsaft

Zwiebel gilt aufgrund ihrer ätherischen, antibakteriellen Öle als Allheilmittel. Zwiebelsaft wirkt nachweislich, vor allem innerlich eingenommen, antibakteriell und stärkt das Immunsystem. Hierzu wird in einer abgedeckten Glasschüssel über Nacht eine geschnittene Zwiebel mit Zucker angesetzt. Eine aufgeschnittene Zwiebel soll, auf die Wange gepresst, von außen helfen. Dabei tränen jedoch zusätzlich die Augen. Das ist nicht jedermanns Sache und auch nicht besonders angenehm.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

Homöopathische Mittel bei Zahnschmerzen

Homöopathische Mittel können unterstützend bei Zahnschmerzen eingesetzt werden.
Homöopathische Mittel können unterstützend bei Zahnschmerzen eingesetzt werden.

Homöopathische Mittel sind für eine akute Schmerzbehandlung nicht geeignet, da sie ursächlich, ganzheitlich und nur über einen längeren Zeitraum wirken und keine Symptome bekämpfen können.

Die Wirkung homöopathischer Medikamente ist nicht hinlänglich erforscht. Dass sie wirken, ist erwiesen. Doch warum sie wirken, darüber gibt es verschiedene Ansichten bis hin zur absoluten Verneinung. Homöopathische Mittel unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers und animieren ihn, selbst aktiv zu werden. Davon sind Anwender und auch viele Ärzte überzeugt. Die geringen Wirkstoffe eignen sich nicht für akute Behandlungen, können jedoch unterstützend eingesetzt werden. Fragen Sie Ihren Zahnarzt, welche homöopathischen Mittel er für sinnvoll hält, um die Zahnbehandlung zusätzlich zu begleiten.

Akupressur gegen Zahnschmerzen

Es gibt einige Druckpunkte, die mit den Gesichtsnerven verbunden sind und (richtig stimuliert) Zahnschmerzen lindern können. Hierzu gehört jedoch einiges Geschick und Grundwissen über die Anwendung von medizinischer Akupressur. Einer dieser Akupressur-Punkte befindet sich neben dem Nagel des Zeigefingers. Auch neben den Fingerknöcheln befinden sich Druckpunkte, die mit dem Kopf verbunden sind. Japaner und Chinesen nutzen bereits seit vielen hundert Jahren die schmerzlindernde Wirkung von Akupressur und Akupunktur und erzielen bei chronischen Kopfschmerzen gute Erfolge. In Deutschland ist diese Methode noch nicht verbreitet und wird vor allem von den wenigsten Krankenkassen bezahlt. Auch einige Zahnärzte kennen sich mit Akupressur aus. Sie wird jedoch ebenfalls nur unterstützend eingesetzt und hilft nicht bei der Beseitigung akuter Schmerzen durch schwere Zahndefekte.
Schüssler Salze bei Zahnschmerzen

Schüssler Salze bei Zahnschmerzen

Schüssler Salze können unterstützend bei Zahnschmerzen eingenommen werden.
Schüssler Salze können unterstützend bei Zahnschmerzen eingenommen werden.

Eine weitere alternative Heilmethode ist die Anwendung verschiedener Schüssler-Salze.

Die Salze Nr. 8 Natrium Chloratum und Nr. 17 Manganum sulfuricum sollen bei akuten Zahnschmerzen helfen und können vorübergehend eingenommen werden, um den Zeitraum bis zu einem Zahnarztbesuch zu überbrücken. Verantwortlich für die schmerzlindernde Wirkung sind Natrium Chloratum und Manganum sulfuricum. Bitte informieren Sie sich über die Wirkung, Dosierung und Anwendung von Schüssler-Salzen. Gleiches gilt für die Anwendung von verschiedenen Bachblüten-Präparaten, die den homöopathischen Medikamenten zugeordnet werden.