Zahnschmerzen verhindern: Was bringen Kaugummis, Xylit und Co.?

Was bringen Kaugummis?Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Nach dem Essen unterwegs oder in der Kantine schnell einen Kaugummi kauen und so die Zähne vor Schäden mit all ihren Nebenwirkungen bewahren. Ob Kaugummis mit Mikrogranulaten, Kalzium oder Xylit – die meisten von ihnen versprechen, den Kauenden vor Zahnschäden und damit in der Konsequenz auch vor Zahnschmerzen zu schützen.

Aber stimmt das tatsächlich? Und können zum Beispiel Kaugummis mit Mikrokügelchen dem Zahn nicht vielleicht sogar mehr schaden als nützen?

Wir haben die Antworten auf diese und weitere Fragen.

Zahnschmerzen verhindern: Die Idee dahinter

Im Prinzip klingt die Überlegung der Erfinder der meisten Anti-Karies-Kaugummis ganz pfiffig: Mit einem kleinen Kaugummi, den viele von uns ohnehin nach dem Essen kauen würden, lässt sich die Gefahr von gefährlicher Milchsäure im Mund einschränken. Und mit ihr die Folgen, die zu Zahnschmerzen führen können.

Denn Bakterien, die Karies hervorrufen können, tragen praktisch alle Erwachsenen mit sich im Mund herum. Und auch Kinder werden schon früh damit infiziert. Die kleinen Erreger gelangen nämlich mit einem Kuss oder beispielsweise auch dann, wenn Mama oder Papa den Löffel oder den Schnuller ablecken, in den Mund des Nachwuchses – und dort entfalten sie dann über kurz oder lang ihre gefürchtete Wirkung.

Sobald die Bakterien im Mund sind, setzen sie sich im Zahnbelag fest. Denn den hat jeder und jede von uns. Es ist kaum möglich, den Zahnbelag, der sich regelmäßig bildet, sofort vom Zahn zu entfernen. Und genau das ist die große Chance der Karies-Bakterien. Nach dem Essen verdauen sie die Stärke aus der Nahrung zu Milchsäure und diese greift im nächsten Schritt den Zahn an. Ein Zahn, der durch Säure geschädigt wurde, kann nur mit großem Aufwand wieder in seinen Ausgangszustand gebracht werden. Da klingt es doch viel besser, es erst gar nicht soweit kommen zu lassen – und genau das ist das Versprechen der meisten Zahnpflegekaugummis.

Zahnschmerzen verhindern: Kaugummis mit Mikrogranulaten

Die meisten Kaugummis mit Mikrogranulaten sollen den Zahnbelag auf den Zähnen abtragen, damit Keime und Bakterien keine Chance haben. Allerdings ist es fraglich, ob diese Wirkung tatsächlich durch die Mikrogranulate erzielt werden kann. Wenn überhaupt, schaffen es diese Kaugummis wohl nur, sehr weiche Beläge vom Zahn zu entfernen und vor allem auch nur dort, wo der Kaugummi gekaut wird, also auf den Kauflächen. Der übrige Teil des Zahnes kann von der Wirkung nicht profitieren.

Trotzdem kann es sinnvoll sein, einen Kaugummi (ob mit oder ohne Mikropartikeln) nach dem Essen zu kauen. Denn dadurch wird der Speichelfluss im Mund angeregt, was einen günstigen Effekt auf den pH-Wert im Mund haben kann. Säure wird durch die Verbindung mit Speichel quasi verdünnt und wirkt damit weniger gefährlich auf den Zahn. Kaugummi kauen kann also durchaus einen kleinen Teil dazu beitragen, Zahnschmerzen zu verhindern.

Zahnschmerzen verhindern: Kaugummis mit Kalzium und Fluorid

Fluorid kann dem Zahn dabei helfen, sich zu remineralisieren. Und das ist immens wichtig, wenn Schäden am Zahn vermindert werden sollen. Denn damit wird die Widerstandskraft erhöht.

Auch Kalzium, das in einigen Kaugummis enthalten ist, soll dazu beitragen, dass der Zahn nicht so leicht angegriffen werden kann. Denn der Wiederaufbau des Schutzmantels des Zahns kann besonders gut gelingen, wenn viel Kalzium in seiner Umgebung vorhanden ist. Durch den kalziumhaltigen Kaugummi kann das erreicht werden.

Mit anderen Worten: Beide Arten von Kaugummis können durchaus sinnvoll sein, um Zahnschmerzen zu verhindern.

Zahnschmerzen verhindern: Kaugummis mit Xylit

Kaugummis mit Xylit enthalten in der Regel den Wirkstoff Xylitol. Die Wirkung dieses Stoffes gründet dabei auf folgendem Mechanismus: Bakterien können Xylitol nicht gut abbauen und sind daher lange Zeit damit beschäftigt. In der Zwischenzeit können sie außerdem keinen anderen Schaden anrichten. Daneben ist das Abbauprodukt nicht sauer und greift damit den Zahn nicht an.

Darüber hinaus wird vermutet, dass Xylit oder Xylitol sogar das Wachstum der Bakterien im Mund eindämmen können und damit eine gute Möglichkeit sind, Zahnschmerzen zu verhindern.

Zahnschmerzen verhindern: Auf die Ernährung achten

Ob Sie sich nun für die Kaugummis entscheiden oder nicht, auch mit Ihrer Ernährung können Sie Ihre Zahngesundheit positiv beeinflussen. Es hat sich gezeigt, dass vor allem säurehaltige Getränke den Zahnschmelz angreifen und somit den Karies-Bakterien beste Voraussetzungen liefern können.

Verzichten Sie also zum Großteil auf säurehaltige Limonaden, können Sie im besten Fall Zahnschmerzen verhindern.

Vor allem die Kombination säurehaltig und gesüßt ist dabei unbedingt zu vermeiden. Die Säure in dem Getränk greift den Zahnschmelz an, während der Zucker, der von den Bakterien abgebaut wird, sein Übriges dazu tut, um den Zahn zu schädigen und letztlich Zahnschmerzen hervorzurufen.

Greifen Sie stattdessen zum Beispiel zu schwarzem Tee. Diese Teesorte enthält viel Fluor und kann damit sogar dazu beitragen, den Zahnschmelz zu härten und ihn widerstandsfähiger gegen Angreifer zu machen. Und besser für die Gesundheit ist Tee im Vergleich zu säure- und zuckerhaltigen Limonaden allemal. Sofern bei Ihnen keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen, die Ihnen das Trinken von schwarzem Tee verbieten.