Zahnschmerzen sind sehr unangenehm. Die wenigsten besuchen gerne eine Zahnarztpraxis oder haben gar Angst vorm Zahnarzt und daher bleibt oftmals der eine oder andere Zahnarzttermin auf der Strecke. Was zunächst ein gutes Gefühl macht, weil man um den lästigen Termin herumgekommen ist, kann für unsere Zähne und letztlich auch für unsere Allgemeingesundheit sehr schlecht sein. Denn schlechte Zähne und eine Besiedlung mit Bakterien im Mund können ernste Folgen haben…
Zähne sind ständig Angriffen ausgesetzt
Unsere Zähne sind ständigen Angriffen durch Säuren und Bakterien ausgesetzt. Bei schlechter oder fehlender Mundhygiene zerstören diese den Zahn immer mehr. Dadurch wird er anfälliger für Karies und Zahnfleischentzündungen.
Aber interessanterweise beschränken sich die negativen Effekte nicht nur auf die Zähne und den Mund. Schlechte Mundhygiene kann sogar zu Herzentzündungen und einem Herzinfarkt führen.
Die genauen Zusammenhänge beschäftigen schon länger die Fachwelt.
Bessere Mundhygiene senkt Risiko für Herzinfarkt
Bereits in vielen verschiedenen Untersuchungen und Studien kam ein interessanter Effekt zu Tage: Patienten, die sehr auf ihre Mundhygiene achteten, neigen deutlich weniger zu Herzinfarkten.
Schlechte und schmerzende Zähne können also ganz konkret zu einer tödlichen Gefahr in Form eines Herzinfarktes werden. Ein wichtiger Grund also, die tägliche Zahnreinigung nicht schleifen zu lassen und regelmäßig den Zahnarzt aufzusuchen.
Dabei wird empfohlen, neben dem täglichen Zähneputzen mehrmals im Jahr eine Zahnreinigung durch den Zahnarzt durchführen zu lassen. Sowohl die Zahnsteinentfernung aber auch professionelle Zahnreinigungen scheinen einen positiven Effekt auf den gesamten Körper zu haben.
Was passiert beim Herzinfarkt?
Das große Problem dabei: Ist das Gewebe erst einmal zerstört, erholt es sich auch nicht mehr. Ursache für die Blockade der Blutversorgung sind meistens Blutgerinnsel oder Reste aus Gefäßablagerungen. Lösen sich diese von Blutgefäßen können sie ins Herz wandern und dort die Versorgung mit Blut stoppen.
Welche Rolle spielen Entzündungen?
Entzündungen an den Gefäßen und am Herz spielen dabei eine wichtige Rolle. An den entzündeten Bereichen lagern sich nämlich bevorzugt Blutgerinnsel und Ablagerungen ab. Entzündungen erhöhen somit das Risiko für einen Herzinfarkt.
Wie entstehen die Entzündungen im Mund?
Die Hauptschuldigen an diesem gesamten Ablauf sind bestimmte Bakterien. Jeder von uns hat eine andere Mundflora mit unterschiedlichen Bakterienarten im Mund. Manche dieser Bakterien sind schädlicher als andere. Durch schlechte Zahnhygiene finden diese schädlichen Bakterien mehr Nahrung und können sich gut vermehren.
Die Anwesenheit dieser schädlichen Bakterien ruft allerdings unser Immunsystem auf den Plan. Es fängt an, diese Bakterien zu bekämpfen. Dabei kommt es zu den Entzündungen. Entzündungen sind somit die Antwort des Körpers auf Fremdstoffe und sollen die Immunantwort in der betroffenen Region stärken.
Wie aus Zahnschmerz ein Herzschmerz wird
Die beschriebene Entzündung bleibt allerdings zumeist nicht auf den Zahnbereich beschränkt. Die ausgeschütteten Botenstoffe können sich im Körper verteilen und an anderen Stellen des Körpers ebenfalls Entzündungen auslösen.
Eine andere, direkte Möglichkeit kommt durch einen besonders schlechten Zahnstatus. Ist das Zahnfleisch stark beeinträchtigt und entzündet, können Bakterien in die Blutbahn gelangen. Im Anschluss siedeln sie sich besonders gerne im Bereich des Herzmuskels an. Dies führt zu gefährlichen Entzündungen im Bereich des Herzens. Und genau das kann dann zu einem Herzinfarkt führen.
Auch umgekehrter Ablauf denkbar
Wie eng der Mundraum mit dem Herz-Kreislauf zusammenhängt, wird noch an einem anderen interessanten Aspekt deutlich. So kann nämlich die ganze Ereigniskette auch anders herum verlaufen.
Plötzlich auftretende Zahnschmerzen, die sich auf keine andere Ursache zurückführen lassen, können nämlich ein Vorbote eines Herzinfarktes sein. Die Ursache dafür ist noch nicht ganz klar und scheint unabhängig von der Mundhygiene zu sein. Zahnschmerzen als Ankündigung eines Infarktes sind zwar selten, aber man sollte auch hier, insbesondere bei entsprechenden Risikofaktoren, sie keinesfalls ignorieren.