Zahnschmerzen durch Trigeminusnerv

Zahnschmerzen durch Trigeminusnerv
Der Trigeminusnerv reagiert bei Reizung oder Entzündung sehr empfindlich, weshalb Schmerzen entstehen.

Zahnschmerzen sind eine wirklich unangenehme Angelegenheit. Eine besondere Form ist der durch den Trigeminusnerv ausgelöste Zahnschmerz. Dies ist eine eher unbekannte Ursache für Zahnschmerzen. Die durch diesen Nerv ausgelösten Schmerzen lassen sich für einen Laien aber erst einmal nicht von Zahnschmerzen durch Zahnschäden oder Entzündungen der Wurzel oder des Zahnfleischs unterscheiden.

Der Gang zum medizinischen Experten ist also auf jeden Fall zu empfehlen, um die richtige Ursache zu finden.

Ist die richtige Diagnose gestellt kann dieser auch die passende Behandlung auswählen, um Linderung zu verschaffen. Was genau es mit Zahnschmerzen durch den Trigeminusnerv auf sich hat und was Sie noch zu dem Thema wissen müssen verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Was macht der Trigeminusnerv überhaupt?

Der Trigeminus ist einer der sogenannten Hirnnerven. Insgesamt besitzen wir zwölf dieser Hirnnerven. Sie haben ihren Ursprung direkt im Gehirn und führen von dort zu verschiedenen Bereichen des Kopfes. Sie steuern verschiedene Muskeln des Gesichtes und Kiefers. Auch unsere Sinne wie Riechen, Schmecken, Sehen usw. werden von den Hirnnerven gesteuert.

Der Trigeminus spaltet sich in drei kleinere Nervenfasern auf. Diese Fasern verteilen sich im Bereich des Kiefers und der Zähne. Dadurch erklärt sich auch, wieso Probleme mit diesem Nerv zu Beschwerden im Zahn führen kann.

Wie kommt es zu Beschwerden durch den Trigeminus?

Der Trigeminus liefert dem Gehirn wichtige Reize und Signale aus dem gesamten Bereich des Mundes, der Zähne und dem Kiefer. Das Gehirn bekommt seine Informationen über den Zustand und die Bewegungen des Kiefers und der Zähne also durch diesen Trigeminusnerv. Gleichzeitig steuert das Gehirn aber auch die Bewegungen über diesen Nerv. Er funktioniert also in beide Richtungen. So wird zum Beispiel der Befehl des Gehirnes zu Kauen über den Trigeminus an den Kiefer geleitet.

Kommt es nun – durch welche Ursache auch immer – zu einer zu starken Reizung oder Entzündung des Trigeminus, reagiert dieser sehr empfindlich. Das Gehirn interpretiert dieses Geschehen als Schmerzen. Und diese Schmerzen können sehr unangenehm und stark sein. Der Arzt spricht dann von einer Trigeminusneuralgie.

Trigeminusneuralgie: Was sind die Ursachen?

Es gibt vielfältige Ursachen, die eine Reizung des Trigeminus und damit eine Neuralgie verursachen können. Folgende Ursachen können in bestimmten Fällen zu einer Überreaktion des Trigeminusnerv führen:

  • Stress
  • Schäden am Zahnschmelz, Zahnfleisch oder Wurzel
  • Nächtliches Zähneknirschen
  • Verletzungen des Nervs durch Entzündungen oder Tumore
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • Andere Erkrankungen wie Diabetes Mellitus oder Multiple Sklerose

Wie äußert sich eine Trigeminusneuralgie?

Schmerzen, die von einem gereizten Trigeminus verursacht werden, treten typischerweise sehr plötzlich auf. Auch die Stärke des Schmerzes ist sehr hoch. Den Patienten trifft manchmal von einem auf den anderen Augenblick ein plötzlicher, heftiger Schmerz.

Schmerz, der durch den Trigeminusnerv verursacht wird zeigt sich aber bei jeder Person anders. Bei manchen Menschen kommt es zu einem Migräneanfall oder zu Krämpfen im Gesichtsbereich. Anderen schlägt der Trigeminus auf den Zahn.

Wird der Teil des Trigeminus gereizt, der für den Bereich der Zähne verantwortlich ist, interpretiert das Gehirn den Schmerz als vom Zahn kommend. Dass der Schmerz eigentlich im Nerv an sich lokalisiert ist, kann unser Gehirn leider nicht unterscheiden. Es nimmt an, dass der Schmerz vom Zahn oder vom Kiefer kommen muss. So können Zahnschmerzen von einer Trigeminusneuralgie kommen, obwohl die Zähne oder Zahnfleisch gesund sind.

Trigeminusneuralgie: Wie sieht die Therapie aus?

Zunächst erfolgt eine symptomatische Therapie der Beschwerden. Bei starken Beschwerden steht im Vordergrund, den Schmerz zu bekämpfen. Gleichzeitig ist es wichtig, eine korrekte Diagnose zu stellen. Der Arzt wird einige Untersuchungen vornehmen, um die Ursache eingrenzen zu können. Den nur wenn die Ursache bekämpft wird, kann man auch die Nervenschmerzen mit einer gezielten Therapie beseitigen.

So kann eine Knirscherschiene zu einer schnellen Linderung der Beschwerden führen. Wichtig ist ein frühzeitiger Beginn der Behandlung. Denn bei Nervenschmerzen besteht die Gefahr, dass der Schmerz sich verselbständigt. Dann halten die Schmerzen noch lange an auch wenn die Ursache bereits behoben ist.