1. bei einer Erkältung
2. bei einer Nasennebenhöhlen- und Kiefernhöhlenentzündung
3. bei Ohrenschmerzen
4. bei Kopfschmerzen
Hauptursachen
Die Hauptursache für Zahnschmerzen ist ein Defekt an den Zähnen. Meist ist Karies dafür verantwortlich. In diesem Fall ist der Schmerz stechend oder dumpf pochend und der Zahn reagiert empfindlich auf Süßes und Kaltes. Aber auch Salziges und Hitze können diese Empfindungen hervorrufen. Zahnschmerzen werden von Medizinern als Odontalgie oder Dentalgie bezeichnet.
Weitere Ursachen
Weitere Ursachen für Zahnschmerzen sind Erkrankungen des Zahnhalteapparates wie Parodontitis, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) oder eine Entzündung von Zahnwurzel und Zahnmark (Pulpitis). Ein eitriger Abszess im Wurzelbereich verursacht starke Schwellungen und Schmerzen, die sich bei Wärme und im Ruhezustand noch verstärken. Zahnschmerzen sind nicht die Ursache, sondern nur die Auswirkung einer Erkrankung oder äußerer Einflüsse. Druckveränderungen bei großer Höhe können ein Schmerzgefühl im Bereich der Zahnwurzeln hervorrufen, auch ohne, dass die Zähne erkrankt sind. Entzündungen der Zähne und Entzündungen im Mundbereich belasten und schwächen das Immunsystem.
Erkältungen oder Kopfschmerzen als Auslöser
In der Erkältungszeit haben es auslösende Viren und Bakterien leicht, den Körper zusätzlich zu befallen. Kommen Erkältungskrankheiten hinzu, können sich Zahnschmerzen bis ins Unerträgliche steigern. Eine zahnärztliche Behandlung wird in diesen Fällen erschwert. Doch auch Erkältungskrankheiten oder Kopfschmerzen können Auslöser für Zahnschmerzen sein. In jedem Fall sollte bei den ersten Anzeichen von Zahnschmerzen, Schwellungen im Mundbereich oder Zahnfleischbluten unbedingt ein Zahnarzt aufgesucht werden – möglichst bevor eine Erkältung hinzukommt.
Zahnschmerzen bei Erkältung

Bei einer einfachen Erkältung handelt es sich um einen Infekt der oberen Atemwege. Eine Erkältung kann Halsschmerzen (Pharyngitis), Husten (Bronchitis), Schnupfen (Rhinitis) sowie Heiserkeit, inklusive einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) sowie nahezu jede beliebige Kombination der aufgeführten Symptome zur Folge haben. Schmerzen an den Zähnen gehören ebenfalls dazu.
Bis zu vier Infekte pro Jahr sind bei einem Erwachsenen unbedenklich, sofern die Symptome nach wenigen Tagen wieder verschwinden. Erkältungskrankheiten werden auch als grippale Infekte bezeichnet, haben jedoch mit der tatsächlichen Influenza-Grippe wenig zu tun.
Zahnschmerzen sind meist im Oberkiefer zu finden
Nicht selten treten während einer Erkältung mittlere bis starke Zahnschmerzen auf, die sich meist im Oberkiefer lokalisieren lassen. Das Schmerzempfinden ist individuell unterschiedlich. Empfindliche Personen leiden stärker unter Zahnschmerzen oder Phantomzahnschmerzen. Da bei einer Erkältung das Beschwerdebild häufig kompakt und vielfältig ist, belasten Zahnschmerzen das Allgemeinwohl zusätzlich und verzögern den Heilungsprozess der Erkältung. Meist sind der oder die schmerzenden Zähne jedoch bereits angegriffen. Hatten die körpereigenen Abwehrkräfte vor der Erkältung noch genügend Potential, die Entzündung im Zahn zu bekämpfen, fehlen diese Ressourcen nun. Kranke Zähne können den Verlauf einer Erkältung erschweren. Oft weitet sich eine einfache Erkältung aus und setzt sich in den knöchernen Hohlräumen im Kopf fest. Zahnschmerzen können mit Ohrenschmerzen und Kopfschmerzen zusammen auftreten. Verantwortlich hierfür sind meist Nasennebenhöhlen- und Kieferhöhlenentzündungen.
Nasennebenhöhlen- und Kiefernhöhlenentzündung

Die letzten beiden Höhlensysteme befinden sich unterhalb der äußeren Augenwinkel und sind mit den Ohren verbunden. Die Nasennebenhöhlen sind paarweise angelegt, befinden sich jeweils rechts und links neben der Nase und sind miteinander verbunden. Die luftgefüllten Hohlräume sind (ähnlich wie das Naseninnere) mit feinen Härchen ausgekleidet und produzieren Schleim. Sie fungieren als Klangkörper für die Stimme und Resonanzkörper für das Gehör. Außerdem befeuchten und erwärmen die Nasennebenhöhlen die eingeatmete Luft, bevor diese in die Lungen transportiert wird und filtern Bakterien und Keime heraus. Wird der Abtransport des Schleims durch Nase und Kehle gestört, können sich die Keime vermehren und es kommt zu Entzündungen der Nasennebenhöhlen.
Entzündete Nasennebenhöhlen verursachen Druck auf Zahnwurzeln
Die meisten im Oberkiefer verankerten Zähne erreichen mit den Wurzelspitzen die knöchernen Hohlräume oder ragen sogar in diese hinein. Kommt es zu Entzündungen der Nasennebenhöhlen, schwellen die Schleimhäute an und verursachen einen starken Druck auf die Zahnwurzeln, was zu Zahnschmerzen führen kann. Das Druckgefühl und die Schmerzen im Stirnbereich und unter den Augen verstärken sich bei Bewegung, vor allem beim Bücken. Um Zahnschmerzen (die nicht von kranken Zähnen herrühren) bei einer Nasennebenhöhlenentzündung nicht zu verstärken, sollten unnötige Bewegungen vermieden und Bettruhe eingehalten werden.
Zahnschmerzen bei Ohrenschmerzen
Bei einer Entzündung verursachen Siebbein-Labyrinth und Keilbeinhöhle die gefürchteten Ohrenschmerzen. Oft geht ein Schnupfen (Rhinitis) voran. Eine Ohrenentzündung mit Erkrankung des Mittelohrs kann sich jedoch ebenfalls auf Keilbeinhöhle und Siebbein-Labyrinth ausweiten.

In diesem Fall „passiert“ die Erkrankung von außen nach innen. Da alle Nebenhöhlen miteinander verbunden sind, kann sich eine Infektion in jede Richtung ausbreiten. Im medizinischen Fachjargon wird bei einer Erkrankung der Nasennebenhöhlen von einer Sinusitis gesprochen. Bei schwerwiegendem oder chronischem Verlauf kann zusätzlich der Kieferknochen angegriffen werden. Diese Ostitis genannte Entzündung der Knochensubstanz kann sowohl von einer Entzündung der Nasennebenhöhlen als auch von einer Entzündung der Zähne hervorgerufen werden.
Wenn neben starken Ohrenschmerzen auch Zahnschmerzen auftreten, sind die Kieferhöhlen (insbesondere Keilbeinhöhle und Siebbein-Labyrinth) besonders stark entzündet und geschwollen. Zu den pochenden Ohrenschmerzen kommen pochende und schmerzende Zähne im hinteren Oberkiefer hinzu. Die Schmerzen können bis in den Unterkiefer ausstrahlen.
Das Kiefergelenk ist zusätzlich betroffen und verursacht Beschwerden bei jeder Kaubewegung, sowie beim Öffnen und Schließen des Mundes. Ohrenentzündungen, die sich bis in die Nasennebenhöhlen ausgebreitet haben, werden mit entsprechenden Medikamenten behandelt. Bleiben nach dem Abklingen der Ohrenschmerzen die Zahnschmerzen erhalten, muss umgehend ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Zahnschmerzen bei Kopfschmerzen
Kopfschmerzen im gesamten Kopfbereich betreffen nicht nur das Gehirn, sondern können bis ins Gesicht und sogar bis in die Zähne ausstrahlen. Migräne- und Kopfschmerzpatienten spüren oft zusätzlich Druckschmerzen an verschiedenen Stellen im Gebiss.

Auch sind Kopfschmerzen oft eine Folge von Nasennebenhöhlenentzündungen, die sich ohnehin auf den Zahnhalteapparat und das Knochengerüst auswirken können. Eine einfache Erkältung verursacht bei einigen Menschen bereits ein Unbehagen an den Zähnen. Zudem ist das Nervengeflecht der Zähne mit den Gesichtsnerven verbunden. Bei einer Erkrankung der Gesichtsnerven (Trigeminusneuralgie) werden nicht selten die Zähne auf der betroffenen Seite mit angegriffen.
Meist jedoch sind die Zähne bereits angegriffen. Ein wirklich gesunder Zahn schmerzt normalerweise nicht. Manchmal sind Kopfschmerzen jedoch die einzigen Symptome, die auf einen defekten Zahn oder eine entzündete Zahnwurzel hindeuten. Das heißt: Nicht der Zahn tut weh, sondern der Kopf. Hier gestaltet sich die Ursachenforschung besonders schwierig. Ein Röntgenbild der Zähne kann Aufklärung bringen.