Zahnschmerzen können unerträglich sein

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Zahnschmerzen können unerträglich sein

So hartnäckig und qualvoll, wie sich Zahnschmerzen erweisen, sind kaum andere Schmerzen. Zahnschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben, der Zahnnerv ist, wenn er gereizt wird, immer der Auslöser. Üblicherweise ist der Zahnnerv durch den Zahnschmelz und das Zahnfleisch geschützt und liegt bei gesunden Zähnen nicht frei. Ist dieser natürliche Schutz nicht mehr voll funktionsfähig, sind Zahnschmerzen die Folge.

Ursachen
Karies ist die Hauptursache bei Zahnschmerzen. Im menschlichen Mund leben unendlich viele Bakterien, die sich teilweise als nützlich und notwendig erweisen. Setzen sich jedoch Bakterien auf der Zahnoberfläche fest, greifen sie aufgrund der von ihnen gebildeten Säuren den Zahnschmelz an. Unbehandelt führt Karies zu einer Entzündung der Zahnwurzel. Wirkt die Zahnwurzelbehandlung nicht, ist der Zahn verloren. Zu freiliegenden Zahnhälsen kommt es, wenn sich das Zahnfleisch zurückbildet. Dies ist in der Regel die Folge von Parodontitis. Sobald die Zahnhälse freiliegen und mit warmen oder heißen Flüssigkeiten, Speisen und Süßigkeiten zusammentreffen, kommt es zu Schmerzen.

Indirekte Ursachen für Zahnschmerzen
Jeder kennt die Situation: Die Schmerzen werden an einem Körperteil gefühlt, die Ursache liegt jedoch woanders. Schon allein deshalb sind Zahnschmerzen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Entzündungen der Nasennebenhöhle sind sehr schmerzhaft. Diese Schmerzen beschränken sich nicht auf den Nasennebenhöhlenbereich, sondern strahlen bis zu den Zahnwurzeln am Oberkiefer. Betroffen sind die Backenzähne, die sich am Oberkiefer befinden.

Bei einem Herzinfarkt oder Angina pectoris geht man davon aus, dass es zu starken Schmerzen im Brustbereich kommt. Diese Schmerzen ziehen sich bis zum Unterkiefer hin. Hat der Patient im Unterkiefer einen erkrankten Zahn, kommt es zum sogenannten Buddenbrook-Syndrom. Dies bedeutet, aufgrund des erkrankten Zahns bleiben Herzinfarkt und Angina pectoris unerkannt, was für den Patienten lebensgefährlich werden kann. Auch Ohren- und Kopfschmerzen können sich bis zum Kiefer ausbreiten und „Zahnschmerzen“ verursachen. Daneben sind auch psychosomatische Ursachen wie Stress für Zahnschmerzen möglich. Das Herpes Zoster Virus ist nicht nur der Auslöser für Windpocken, sondern auch für Gürtelrose. Diese kann im Gesicht auftreten und neben der Haut auch die Schleimhäute befallen. Der Ausschlag, der sehr schmerzvoll ist, kann Zahnschmerzen verursachen.

Zahnschmerzen – was tun?
Idealerweise ruft der Betroffene sofort seinen Zahnarzt an und vereinbart einen sogenannten Notfalltermin. Doch meist treten Zahnschmerzen, wie die meisten Schmerzen, immer dann auf, wenn die behandelnden Ärzte nicht greifbar sind, wie beispielsweise am Wochenende. Die Zahnklinik ist in schweren Fällen eine Anlaufstelle, die auch am Wochenende in ärztlicher Bereitschaft ist.

Helfen Hausmittel?
Salbeitee, Gewürznelken und kühle Kompressen helfen nur bedingt. Um den Besuch beim Zahnarzt kommt man bei Zahnschmerzen nicht herum.