Soforthilfe bei Zahnschmerzen

Was kann ich bei Zahnschmerzen tun und wie kann ich sie lindern?

Meist treten Zahnschmerzen genau dann auf, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann: kurz vor einem Urlaub, am Wochenende oder während einer Prüfung. Das ist natürlich Zufall. Nicht immer gehen die Beschwerden von den Zähnen aus.

Die Zahnwurzeln im Oberkiefer besitzen eine Verbindung zu den Kieferhöhlen, so dass empfindliche Menschen bereits bei einer leichten Erkältung ein Druckgefühl an den Zähnen empfinden können. Werden Erkältungen, Schnupfen, Ohrenentzündungen und ähnliche Erkrankungen, die sich im Kopfbereich manifestieren, auskuriert, verschwinden auch die Schmerzen. Weitere Informationen darüber, wie Sie Zahnschmerzen entgegenwirken können, lesen Sie im Menüpunkt Zahnschmerzen Behandlung.

Wenn Sie ausführliche Informationen zur medikamentösen Behandlung mit Schmerzmitteln benötigen, finden Sie diese unter Tabletten gegen Zahnschmerzen.

Bei Schwellungen helfen Kältepads oder Eisbeutel

Zahnschmerzen, die auf einer Entzündung basieren, führen oft zu einer Schwellung im Mundbereich. Die Schmerzen sind pochend und die Stelle fühlt sich heiß an. Diese Zahnschmerzen können durch Kühlung gelindert werden. Hierfür eignen sich Kältepads oder Eisbeutel, die von außen auf die geschwollene Wangenpartie aufgelegt werden. Um Erfrierungen der Haut zu vermeiden, wird der Beutel in ein Baumwolltuch eingeschlagen.

Zahnschmerzen haben die Eigenschaft, sich bei Bewegung zu verstärken, lassen jedoch auch im Ruhezustand nicht nach. Sport ist einzuschränken bzw. bis zur möglichen Behandlung durch den Zahnarzt ganz einzustellen. Raucher sollten das Rauchen reduzieren, da die Giftstoffe die freiliegende Nerven zusätzlich reizen.

Was hilft bei Zahnschmerzen?

Schmerzmittel – möglichst sparsam einsetzen
Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen) sollten nur sparsam eingesetzt werden, wenn die Schmerzen tatsächlich unerträglich werden und sind keine Dauerlösung. Auf keinen Fall dürfen Schmerztabletten mit Alkohol eingenommen werden.

Spülungen und Kamillenlösungen

Spülungen mit lauwarmem Wasser und Kamillenlösungen bieten kurzzeitige Erleichterung.

Hausmittel – Gewürznelken

Ein altes Hausmittel sind Gewürznelken, die zum Beispiel in einem größeren Kariesloch platziert werden.

Öle und antibakterielle Wirkstoffe

Die ätherischen Öle und antibakteriellen Wirkstoffe verringern das Schmerzempfinden und wirken antiseptisch.

Zahnarzt aufsuchen

Zahnschmerzen gehören zu den Schmerzen, bei denen auch Menschen, die sonst Angst vorm Zahnarzt haben, freiwillig den Dentisten aufsuchen. Der Zahnarzt wird schnell die Ursache für die Schmerzen feststellen und entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten. Durch Karies geschädigte Zähne werden versorgt, indem zerstörte und angegriffene Zahnsubstanz entfernt, gereinigt und die Aushöhlungen mit Füllungen oder Inlays verschlossen werden.

Oft legt der Arzt Drainagen direkt in den Nervenkanal, um den Zahn zu beruhigen und die Schmerzen abklingen zu lassen. Wundschmerz nach Zahnoperationen oder gezogenen Zähnen lässt mit fortschreitender Heilung nach. Hier muss auf sorgfältige Hygiene geachtet werden, damit sich die Wunde nicht entzündet. Der Zahnarzt entscheidet, unter Berücksichtigung anderer Erkrankungen, über den Einsatz und die Dosierung von geeigneten Schmerzmitteln.

Zahnschmerzen bei Kälte und bei Süßem

Besonders bei kalten und süßen Speisen reagieren Zähne oftmals empfindlich.
Besonders bei kalten und süßen Speisen reagieren Zähne oftmals empfindlich.

Freiliegende Zahnhälse oder beginnende Karies sind mögliche Ursachen

Kalte Speisen und kalte Luft verursachen bei manchen Menschen ein schmerzhaftes Ziehen an den Zähnen. Ursache hierfür sind freiliegende Zahnhälse, wie sie durch Zahnfleischentzündungen und Zahnsteinbildung entstehen. Die Kältereize werden besonders schnell an das Nervengeflecht des Zahnes weitergegeben, weil die schützende Schmelzschicht fehlt. Zahnschmelz befindet sich nur an der Zahnkrone. Auch feinste Fissurenrisse an den Backenzähnen können einen Zugang zu den Nerven bieten, die schmerzauslösende Reize wie Kälte oder Zucker „hindurchlassen“.

Schmerzen bei Berührung mit Wärme? Zahnarzt aufsuchen!

Das Schmerzen der Zähne bei stark zuckerhaltigen Nahrungsmitteln hat die gleiche Intensität. Spätestens, wenn die Zähne auch bei Berührung mit Wärme wehtun, wird ein Besuch beim Zahnarzt unumgänglich, um weitere Schädigungen zu verhindern und den oder die Zähne zu erhalten. Neben freiliegenden Zahnhälsen ist beginnende Karies die Hauptursache für ziehende Schmerzen bei Kälte, Wärme und Süßem.

Zahnschmerzen beim Kauen

Häufiger Grund: Beschädtigte Zähne

Beschwerden beim Kauen deuten immer auf einen oder mehrere beschädigte Zähne hin. Sollten die Zahnschmerzen beim Kauen trotz vermeintlich gesunder Zähne nicht nachlassen, so kann auch eine Erkrankung des Zahnhalteapparates der Grund sein. Ursachen können Abszesse sein, die zusätzlich starke Schwellungen verursachen. Wird Parodontitis nicht ausreichend behandelt, lockern sich Zähne und das Abbeißen wird erschwert.

Aus Angst, die Schneidezähne zu verlieren, wird nur noch seitlich abgebissen. Das kann zu einer Überlastung der Kiefermuskeln führen. Außerdem üben lockere Zähne durch die Hebelwirkung beim Sprechen (durch die Zunge) und beim Essen einen Druck auf den angegriffenen Kieferknochen aus. Bakterien und Keime, die bei einer Parodontitis ohnehin in erhöhtem Maße vorhanden sind, verursachen Entzündungen an der Knochenhaut, die zusätzliche Schmerzen verursachen.

Nächtliches Zähneknirschen

Auch nächtliches Zähneknirschen kann für Schmerzen beim Kauen verantwortlich sein. Hierbei entsteht nicht nur ein vermehrter Zahnabrieb, der die Zähne dauerhaft schädigt, sondern auch ein kontinuierlicher Druck auf den Zahnhalteapparat. Außerdem befinden sich die Kiefermuskeln in andauernder „Alarmbereitschaft“. Gegen nächtliches Zähneknirschen helfen zahnmedizinische Schienen.

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Lesen Sie Häufige Fragen & Antworten zu Zahnschmerzen

Was sind Zahnschmerzen?

Zahnschmerzen sind ein kontinuierliches Schmerzempfinden und werden meist durch einen kranken oder durch Karies geschädigten Zahn verursacht. Manchmal sind auch Erkrankungen im Ober- oder Unterkiefer verantwortlich, wie zum Beispiel Entzündungen der Nasenneben- und Kieferhöhlen.

In seltenen Fällen weisen Zahnschmerzen sogar auf einen beginnenden Herzinfarkt hin. Die Schmerzen werden subjektiv unterschiedlich stark empfunden, sind meist ziehend, pochend und strahlen oft in den gesamten Kieferbereich aus. Sie können sehr quälend sein und das Allgemeinbefinden erheblich beeinträchtigen. Die Schmerzrezeptoren im Gehirn scheinen förmlich mit den Zähnen verbunden zu sein.

Zahnschmerzen sollten nur kurzfristig selbst behandelt werden. Die Ursachen gehören unbedingt zeitnah von einem erfahrenen Dentisten abgeklärt.

Aufbau des Zahnes

Querschnitt eines Zahns
Querschnitt eines Zahns

Nicht der Zahn selbst schmerzt

Um zu verstehen, wie sich Zahnschmerzen entwickeln, muss der Aufbau eines Zahnes verdeutlicht werden. Der Zahn selbst schmerzt nämlich nicht, er besteht aus schützendem, sehr hartem Zahnschmelz und etwas weicherem Zahnbein (Dentin). Nur die Nerven und Blutgefäße (Pulpa), die über die Zahnwurzel den Zahn versorgen und lebendig erhalten, sind schmerzempfindlich.

Dentin besteht, ähnlich wie Haare oder das Geweih eines Tieres, aus Hornsubstanz. Zahnschmelz gehört zu den härtesten Substanzen des Körpers und ist deutlich härter und widerstandsfähiger als Knochen.

Gesunde Ernährung im Kindesalter stärkt Zahnschmelz

Fluorhaltige Lebensmittel, Kalzium und gesunde Ernährung bereits im Kindesalter helfen, den Zahnschmelz zusätzlich von innen heraus zu stärken. Der Zahnschmelz bildet sich mit der Zahnentstehung der bleibenden Zähne und soll ein Leben lang halten. Jedoch können Bakterien und deren säurehaltigen Ausscheidungen die schützende Schicht angreifen und aufweichen.

Zahnschmelz ist (anders als Knochensubstanz) nicht in der Lage, sich zu regenerieren. Ist der Schutzmantel des Zahnes erst einmal beschädigt, haben es Bakterien leicht, die weichere Zahnsubstanz „aufzufressen“ und ein Loch entsteht. Dieser Vorgang wird allgemein Karies oder Kariesfraß genannt.

Woher kommen Zahnschmerzen?

Erst, wenn das Loch im Zahn die Nervenspitzen berührt, kommt es zu heftigen Zahnschmerzen. Diese treten plötzlich und unerwartet auf. Die Pulpa zieht sich zurück und verödet an der Spitze. Der Schmerz lässt kurzzeitig nach, kommt aber umso stärker wieder, je tiefer sich die Karies in den Zahn frisst und je öfter dabei die Pulpa verletzt wird (Pulpitis). Wenn zusätzlich Bakterien in den Nervenkanal gelangen, kommt es häufig zu einer Entzündung, die sich bis tief in den Wurzelkanal zieht und einen Abszess bilden kann (apikale Ostitis).

Ein so genannter vereiterter Zahn ist bereits von außen zu sehen: Die Wange schwillt an. Jetzt ist der Zahn meist nicht mehr zu retten. Die Entzündung muss gestoppt und der Nerv muss mit geeigneten Medikamenten behandelt oder gar abgetötet werden, um den Zahn wenigstens als Gerüst oder Anker zu erhalten. Schlimmstenfalls muss der Zahn komplett gezogen werden, um eine Schädigung des Kieferknochens zu verhindern.

Hauptgründe für Zahnschmerzen bei Erwachsenen

  • Karies
  • Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
  • Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats)
  • freiliegende Zahnhälse
  • Zahnwurzelentzündungen
  • Druckschmerzen bei Zahnspangen oder Prothesen
  • Zähneknirschen
  • Zahnfehlstellungen
  • Durchbrechen der Weisheitszähne
  • Zahn-OPs
  • Knochenentzündungen
  • Fehlstellungen der Kiefer
  • Unfallverletzungen
  • Kopfschmerzen
  • Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen
  • Mundschleimhauterkrankungen

 

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